Müller/Steiner, Die Menschen im Meer.
Die Menschen im Meer.
Info | Salzburg, Sauerländer, 1981. 36 cm. 36 S. Geb. Zustand: gut. |
Sprache | Deutsch |
CHF | 4,-- |
Mit Widmung der Autoren auf der Titelei.
Es lagen einst 2 Inseln im Meer. Auf der großen Insel lebten große, auf der kleinen Insel kleine Menschen. Sie taten sich nichts Böses und lebten nebeneinander her. Und doch gab es Unterschiede zwischen den Kleinen und den Großen. Auf der großen Insel gab es Reiche und Arme, Knechte und Herren. Sie waren sehr tüchtig. Auf der kleinen Insel gab es weder Herren noch Knechte. Sie machten alles gemeinsam. Darum war auch keiner arm oder reich. Und weilkeiner reich werden wollte, hatten sie viel Zeit zum Spielen, zum Singen, zum Tanzen, zum Drachenfliegen und überhaupt zum Leben. Manchmal lachten sie ein wenig über die Großen drüben auf der großen Insel, denn am Strand lagen so viele Muscheln: gefleckte, getigerte und perlfarbene! Nur die blauen waren selten. Warum sollten gerade sie wertvoller sein als alle anderen? Die Großen aber wollten noch größer und noch reicher werden, so kam der König auf die Idee, zur kleinen Insel zu fahren und dort Geröll und Erde zu holen, da ihre eigene Erde nicht mehr genug war. So wurde die Insel der Kleinen immer kleiner. Der König auf der großen Insel hatte keine Ruhe mehr und schlimme Träume. Die Kleinen hatten Angst. Ihre Insel war in Gefahr. So fuhren sie zum König der großen Insel um mit ihm zu reden. Durch die Gier der Großen kam großes Unglück über die Insel. Die großen versklavten die Kleinen um immer noch größere Reichtümer anzuhäufen. Als Lohn für ihre Arbeit bekamen die Kleinen von den Großen Erde, die sie abends auf ihre Insel schifften und sie in den alten Grenzen verteilten. In der großen Regenzeit brach die Insel zusammen und die Großen flohen. Die Kleinen nahmen sie freundlich auf und fortan lebten sie nicht mehr nebeeinander her sondern miteinander. Sie liessen es nicht zu, dass die große Insel für immer verlaren war. Nach dem großen Regen fingen sie an, Felstrümmer wegzuräumen, Äcker anzulegen, Bewässerungsanlagen und Häuser zu bauen.