Joyce, Dubliner.
Dubliner.
Info | 40. Aufl. Frankfurt am Main, Suhrkamp, 1988. 18 cm. 228 S. Geb. Zustand: ausreichend. |
Sprache | Deutsch |
ISBN | 9783518014189 |
CHF | 6,-- |
Mit Schutzumschlag.
Joyce’ Dubliner ist wahrlich keine Reklame für die irische Hauptstadt. Dublin wirkt darin derart marode und rückständig, dass man Moder, Staub und Asche buchstäblich auf dem Papier zu spüren meint. Joyce wirft einen schonungslosen Blick auf eine Gesellschaft voller Gescheiterter und Betrogener: Arbeitslose und Trinker, gelangweilte Angestellte und bevormundete Töchter. Manche haben künstlerische Ambitionen oder träumen von fernen Ländern, doch keinem gelingt es, aus seiner Routine auszubrechen. Stattdessen verharren die Bewohner Dublins in Lethargie und Benommenheit; Whisky und Bier fließen in rauen Mengen. Äußerlich geschieht in Joyce’ Geschichten wenig, die Handlungen sind banal, die Dialoge bisweilen lückenhaft und unverständlich. Innerlich wird jede Figur von etwas umgetrieben, das sich erst im Lauf der Erzählungen herauskristallisiert. Diese subtile Psychologisierung erschließt sich häufig erst beim zweiten Lesen. Wer Joyce’ Opus magnum Ulysses in Angriff nehmen möchte, für den ist Dubliner der perfekte Appetizer.